Friday, November 13, 2009

Monolog

Gut, endlich ist dieser sog. Roman fertig, wenn man ihn ueberhaupt als Roman bezeichnen kann. Laenger als drei Monate habe ich mich damit beschaeftigt. Die Tatsache ist, dass ich wieder einiger Massen auf Chinesisch schreiben kann. Ich finde es nicht schlecht, weil ich sonst wirklich immer schlechteres Chinesisch kann. Das andere Problem taucht allerdings wieder auf, dass ich wieder auf eine chinesische Denkweise ueberlege. Das ist dann leider nicht so toll fuer mein Deutsch. Die Zeit verringert. Drei Wochen habe ich noch, bevor ich meine Magisterarbeit vorstelle. Danach noch lange schwierige Vorbereitungszeit auf die Examen.

Ich muss alles schaffen! Sage ich mal, obwohl es echt so schwer ist. Jeder muss so eine schwierige Zeit in seinem Leben ueberwinden. Wohlran denn, Herz, nimm Abschied und Gesund!

Tuesday, June 16, 2009

nothing to say

these days I am just under stress...

one seminar paper to write...

and one presentation to write...

and the exams of sociology

and the magisarbeit of german literature

and the exam of art history...

I hope I will not die.

Friday, March 20, 2009

Am Anfang war der Aufenthalt (1)

Die Sonne ist gut. Ich bin wieder sehr hecktisch. Einige Sachen muss ich noch erledigen: die Bücher zurück geben und die Bücher ausleihen(seit vier Jahren habe ich immer die Bücher rechtzeitig in UB zurückgegeben und noch nie ein mal 50 Cent Gebühr bezahlt, na, ich bin wahrscheinlich in dieser Hinsicht ziemlich pedantisch, fast lächerlich) und dann, wenn es noch möglich ist, ein bisschen bei Sinologie zu arbeiten. Vergessen zu sagen, ich studiere zwar keine Sinologie, habe aber neuerlich einen Hiwi Job dort gefunden.

Ein altes Buch ist nun in meiner Hand. Die Sonne ist noch gut und viele Leute lesen im Bus. Ich habe schon alle meine chinesischen Hörbücher im MP3 fast dreimal gehört und denke, dass ich sie wohl nicht das vierte Mal hören kann. Deswegen öffne ich das gerade ausgeliehene Buch und ein Satz springt in meinen Augen: Am Anfang war der Aufenthalt…

Ein Bibel-Zitat. Ich weiß nicht, wieso ich in diesem Moment plötzlich so bewegt bin, so bewegt, als ob ich im Bus fast weinen müsse. Die Bibel, aha, die Bibel. Ich mag die Bibel lesen, auch wenn viele Deutsche mir nicht glauben. Ich mag sie, nicht weil ich christlich bin, sondern, weil ich die Geschichten sinnvoll finde und eine seltsame Mentalität drin empfinde. Diese Mentalität geht es um zwei Sachen – Liebe und Opfer. Ich gebe zu, ich verschmähe die sog. Christlichen Leute, die weder „Liebe“ noch „Opfer“ verstehen. Solche Heuchelei nervt mich ziemlich. – Ich habe wieder zu viel gedacht. Die Schreie von Kindern fliegen in meinen Ohren, laut und traurig, so dass ich nun endlich mit meinen Gedanken beenden muss. Eine schwarze Frau telefoniert mit jemandem, lächelt stark, kümmert sich gar nicht um ihre weinenden schreienden Kinder, als ob die nicht ihre Kinder wären. Vielleicht ist sie doch keine Mutter, sondern ein Au-pair-Mädchen. Wer weiß? Wenn man widersprüchlichen Sachen sieht, versucht oft, einen quasi rationalen Grund zu geben. So entstehen Vorurteile.

Hey, Du bist hier! Jemand spricht zu mir. Ich kehre meinen Kopf zurück. Eine junge Chinesin steht hinter mir. Sie scheint mir bekannt vor, aber, ich habe ihren Namen in meinem Kopf durchgesucht. Und am Ende muss ich festlegen, dass ich sie nicht kenne. Es ist immer peinlich, wenn so eine Situation gibt. Ich weiß nicht, was ich antworten soll, kann nur „a, ha, Du… „ solche sinnlosen Wörter mummeln.

Hast Du mich vergessen? Sie stellt zwar die Frage, erwartet offensichtlich keine Antwort und spricht weiter, wir haben uns vor vier Jahren in der Jugendherberge gesehen.

Vor vier Jahren, die Jugendherberge? Die Stichwörter tauchen wie die Lichte in der Nacht auf, so dass ich durch die dunkle vergessende Vergangenheit die Gedächtnisse wieder sammeln kann. Vor vier Jahren haben wir uns gesehen?...

Du gehst durch die Gassen und versuchst, deinen Prüfungsort zu finden. Vor drei Tagen warst Du noch zu Hause in Shanghai. Das Frühlingsgefühl aus deiner Heimat kannst du leider nicht nach Deutschland mitnehmen. Hier ist immer noch kalt und grau. Schon fast Ende März, wieso gibt es gar keinen Menschen auf der Straße? Man kann diese Jahreszeit wohl nicht als „Frühfrühling“ nennen, sondern „Restwinter“. Du bist einsam und ein bisschen traurig. Eigentlich auch ein bisschen hilflos – aber du darfst es nicht zugeben. Die schöne alte kleine Stadt ist ruhig. Alle Fenster sind zu. Du magst solche Fenster, die sauber geputzt sind und durch die ein paar schöne Blumen zu sehen sind. Durch so was kannst Du einen Unterschied zwischen Deutschland und China merken. Die Leute hier haben mehr Lust auf das Leben selbst. – Zumindest glaubst du es in diesem Moment.

Endlich erscheint eine alte Dame mit einer Penny-Markt-Tüte 20 Meter entfernt. Sie läuft langsam aber stabil. Du bist froh, endlich einen lebenden Gegenstand zu sehen, abgesehen von den dicken hässlichen Tauben, die überall fliegen und essen. Dann stehst Du vor ihr. Den Satz hast Du schon ein paar Male heimlich wiederholt, damit Du ihn vor ihr fließend, deutlich und richtig aussprechen kannst – entschuldigen Sie sich, darf ich mal fragen, wo der Universitätshörsaal ist?

Sie hört mit Ihrer langsamen Bewegung auf und sagt, wie bitte?

Das ist wohl das, was du nicht hören willst. Dann musst du nochmal mühsam den Satz wiederholen. Für dich, eine gerade 1 Jahr Deutsch gelernte Ausländerin, die vorher kaum Chance hatte, die Sprache wirklich zu üben, ist dieser Satz schon nicht einfach auszusprechen. Dann musst du noch wiederholen. Zum Glück hat sie dich diesmal verstanden.

Der Universitätshörsaal ist da. Sie hebt ihre linke Hand, die noch frei ist, zeigt dir eine Richtung. Du schaust nach dieser Richtung und merkst, dass in der Entfernung quasi ein weißes großes Gebäude da steht. Vielen Dank! Du bedankst dir herzlich und beugst ein bisschen. Die Dame lächelt und ist ein bisschen überraschend, dass du so übertrieben höflich bist, bitte schön, erwidert sie und läuft weiter, wie immer langsam aber stabil.

Nun bist Du wieder allein. Der Wind scheint noch stärker zu blasen. Du frierst fast. Es ist ein bisschen sinnlos, drei Tage vor der Prüfung den Prüfungsort zu suchen. Du hast aber nichts anderes zu tun.